Im Oktober tritt das neue Scheidungsgesetz auf Malta endgültig in Kraft. Sehr lange stand das Scheidungsrecht auf Malta unter Beobachtung. Das Recht, sich scheiden zu lassen, gab es in Malta nicht. Neben den Philippinen, dem Vatikan und Andorra zählte Malta weltweit zu den letzten Ländern im strengen Katholizismus, in dem das Recht auf Scheidung nicht gewährt wurde.
Gewiss sagt man: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet.“ und Liebende sind gewillt, ein Leben lang emotionale und sexuelle Treue zu schwören. Wer katholisch heiratet, beteuert das auch vor Gott. Das Leben entscheidet oft, dass man irgendwann doch einmal andere Wege geht bzw. gehen muss. Die Frage nach der Liebe fürs Leben wird spätestens dann berechtigt gestellt. Malta war nun das letzte EU-Land, welches sich ebenfalls mit der Frage nach der dauerhaften Liebe, dem Treueschwur und somit nach dem Recht auf Scheidung auf Malta stellen sollte. Nach langen Diskussionen mit der katholischen Kirche und den Befürwortern des Scheidungsrechts gab es bereits im Mai ein Referendum. Bereits hier entschieden sich rund 53 % für das Recht auf Ehescheidung auf Malta. In den vergangenen Tagen beschloss nun auch das maltesische Parlament das langersehnte Recht. Von 68 Abgeordneten des maltesischen Parlaments stimmten 52 Abgeordnete für das Recht auf Scheidung auf Malta.
In wie weit Ehepaare auf Malta von diesem Recht Gebrauch machen werden, wird die Zukunft entscheiden. Bislang konnten die Malteser ihre Scheidung nur im Ausland ausführen. Nach Medienberichten sollen in 30 Jahren nur knapp über 750 Menschen vom Recht auf Scheidung Gebrauch gemacht haben. Der Zustimmung zum Scheidungsrecht ging einer Antragsstellung im vergangenen Herbst voraus. Jeffrey Pullicino Orlando, Christ und Abgeordneter in der Regierungspartei reichte den Antrag ein. Seine Lebensgeschichte und die Chance, seine vermutlich bald zweite Frau auch vor Gott lieben und ehelichen zu dürfen, veranlassten ihn, diesen entscheidenden Schritt in der Politik zu gehen. Trotz des strengen Katholizismus auf Malta sowie der überzeugenden Annahme dieses Glaubens waren alle auf dem Inselstaat vom Ergebnis überrascht. Bis zur ersten Abstimmung glaubte niemand an den wahrhaftigen Bruch im Familienrecht. Jedoch 95 % aller Malteser befürworteten bei Umfragen das Recht auf Scheidung. Nur 14.500 Menschen von rund 400.000 Maltesern stimmten dagegen.
Katja Elflein
Datum: 14.08.2011
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