Bereits im Jahr 60 nach Christus soll der Apostel Paulus auf Malta als Schiffbrüchiger gestrandet sein, was die Verbundenheit der Malteser mit der damals noch jungen Religion begründet haben mag. Eine überwältigende Mehrheit von 98,2% der Bevölkerung gehört der römisch-katholischen Kirche an, deren Bekenntnis in der Verfassung der Insel als Staatsreligion verankert ist.
Protestantische und orthodoxe Christen bilden eine winzige Minderheit, ebenso die sehr traditionsreiche jüdische Gemeinde. Etwa 1,7% der Bevölkerung sind heute noch Muslime, mehrheitlich handelt es sich dabei um auf Malta lebende Libyer. Der Katholizismus ist im Alltag zahlreicher Menschen bis heute fest verankert, 365 Kirchen soll es geben, weshalb Malteser gerne sagen, sie hätten eine Kirche für jeden Tag im Jahr.
Heiligenbilder und an Hauswänden eingemeißelte christliche Symbole sind in jedem Ort auf der Insel unübersehbare Zeichen dieser ungebrochenen Bedeutung der Religion. Auch politisch hat die Kirche großen Einfluss. Seit der fast 250-jährigen Herrschaft des Johanniterordens ist sie es gewohnt, Macht auszuüben.
Ehescheidungen sind ebenso verboten wie Schwangerschaftsabbrüche und Baden "oben ohne". An dieser Hegemonie vermochten selbst die in den siebziger Jahren unter dem Labour-Premierminister Dominic Mintoff vorangetriebenen sozialistischen Erneuerungsbestrebungen nichts Wesentliches zu ändern.
Mintoffs Regierung zerbrach dann auch folgerichtig 1984 an dem Versuch, den ausgedehnten Landbesitz der katholischen Kirche zu enteignen und ihren Einfluss im Erziehungswesen zurückzudrängen.
Das Verbot der Ehescheidung hat in den letzten 30 Jahren zu einem Rückgang der Heiraten um fast ein Drittel geführt. Umgekehrt leben immer mehr zerstrittene Ehepaare dauerhaft inoffiziell getrennt. Den zunehmenden Druck dieser Probleme wird auch der Klerus nicht dauerhaft ignorieren können.
Foto: H. J. Lenk
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